Gutverdiener traden besser
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Laut einer Studie über Trader, die Colin Camerer, Professor für Behavioral Economics am California Institut of Technology präsentierte, traden Gutverdiener besser als Wenigverdiener.
Es gab 20 Probanden, denen beigebracht wurde, wie Märkte funktionieren.
Und dann ging es los mit Kaufen und Verkaufen.
Während des Experimentes wurden die Gehirne von 3 Probanden gescannt mit einer FMRI-Maschine (functional magnetic resonance imaging). Diese zeigt den Blutfluss im Gehirn und zeigt die Hirnaktivität.
Die Probanden wurden in 3 Gruppen aufgeteilt: Gutverdiener, Medium und Wenigverdiener.
Interessant war, dass die Gutverdiener tatsächlich diejenigen waren, die tief kauften und als die Preise zu steigen begannen, ihre Positionen mit Gewinn auflösten.
Die Wenigverdiener taten das Gegenteil: Sie kauften in die Rallyes hinein.
Sie waren also eher „Momentum-Players“.
Es gibt eine Hirnregion Nucleus Accumbens (NAcc) genannt, die aufleuchtet, wenn’s ans Kaufen und Verkaufen geht (die Belohnungsregion!).
Diese Region wird vor allem bei den Wenigverdienern aktiv.
Die Vielverdiener zeigten vor allem bei dem sogenannten Insular Cortex, oder Insula Aktivität.
Diese letzte Region wird eher assoziiert mit Unsicherheit oder risikoaversem Verhalten. Man könnte es auch wie eine Art Frühwarnsystem bezeichnen.
Emotional gesehen müssen die Vielverdiener etwas wirklich Schweres tun, laut Colin Camerer, sie müssen in einen steigenden Markt verkaufen.
Und offenbar hilft ihnen der Insular Cortex genau das zu tun. Das Frühwarnsystem hilft ihnen zu verkaufen, obwohl die Kurse nach wie vor steigen…
Die Vielverdiener stiegen frühzeitig aus dem Markt aus, was zum Platzen der Blase führte, und verdienten das meiste Geld. Die anderen legten das an den Tag, was der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan als "irrationalen Überschwang" bezeichnete, und verloren ihr sprichwörtliches letztes Hemd.